MHS + HUS Film Studios

  • Mwanga High School, Mwanga – Kilimanjaro, Tansania
    MHS + HUS Film Studios, Bad Homburg vor der Höhe, Deutschland
  • 2 Award 2020
  • Film / Medien, Globales Lernen, politische Bildung
Wir sind ein Team von tansanischen und deutschen Schüler*innen! Gemeinsam arbeiten wir an großen Themen und schließen interkulturelle Freundschaften. Wir begeistern uns für vielfältige künstlerische, gesellschaftliche und politische Projekte. We are brothers and sisters!

Einführung

Wir sind ein Team von tansanischen und deutschen Schüler*innen! Gemeinsam arbeiten wir an großen Themen und schließen interkulturelle Freundschaften. Wir begeistern uns für vielfältige künstlerische, gesellschaftliche und politische Projekte. We are brothers and sisters!

Kurzbeschreibung des Projektes

Basierend auf der Schulpartnerschaft zwischen der HUS und MHS haben drei deutsche EV nach ihrem Abitur 2019 zwei Monate an der MHS verbracht, wo sich ein Produktionsteam bildete, das die Idee eines Filmprojekts zum gegenseitigen Kennenlernen und kulturellen Austausch erarbeitete. In zwei Filmen sollte der Alltag der jeweils anderen Schule vorgestellt werden. Der erste wurde in TZ gedreht, geschnitten und der Unterstufe der HUS vorgeführt. Der zweite ist nach den Corona-Einschränkungen geplant.

Der Projektansatz

Durch unser Projekt wollen wir den Austausch zwischen unseren Schulen auf eine größere Anzahl an Schülern ausweiten. Der erste Teil ist ein Vorstellungsvideo der MHS, in dem die Schüler ihr Schulleben und -kultur zeigen. Es ist uns wichtig, dass dies tansanischen Stimmen machen, um mögliche Verzerrungen und klischeehafte Darstellungen zu vermeiden. Der zweite Teil sollte aus einem Antwortvideo der HUS bestehen, damit sich die beiden Schulgemeinden kreativ näher kennen lernen. Bisher konnte nur der erste Teil in die Praxis umgesetzt werden. Die Produktion in TZ bot ein spannendes Aufeinandertreffen unterschiedlicher Lebensrealitäten und einen intensiven Austausch. Über mehrere Wochen hinweg sammelten wir Material zu verschiedensten Bereichen des Schullebens. Uns wurden dabei zahlreiche gemeinsame Interessen und Stärken aufgezeigt, was uns sehr freute und die wir gleich in der Videoproduktion umsetzten. Experten in unterschiedlichen Bereichen (Musik, Grafik, Schnitt, Kamera etc.) haben ihr Wissen an die Gruppe weitergegeben und so alle bereichert. (Details siehe Credits) Zurück in DE verzögerte sich der Schnittprozess, doch ausgerechnet COVID-19 bot neue Möglichkeiten der Postproduktion. Aufgrund der zeitweisen Schließung der MHS war der Austausch innerhalb des Teams wieder möglich. Erläuterungen wurden eingesprochen und nach DE geschickt; es wurden kleine Sequenzen nachgedreht, die beim Filmen untergegangen waren und wir konnten uns über den Aufbau des Films und Abschluss des Projekts beraten. Messenger-Dienste haben dabei eine Fortsetzung unserer Arbeit über die Kontinente hinweg ermöglicht. Nach der erneuten Schulöffnung stellte der dt. Teil des Teams die Partnerschaft mithilfe des Films an der HUS vor. Das große Vertrauen, entstanden durch die Freundschaften, sowie die Erzählungen aus erster Perspektive kreieren einen anschaulichen, intimen und unverfälschten Eindruck. So konnten wir viele Fragen beantworten, Vorurteile beseitigen und Diskussionen anregen.

Die Beteiligten

Gesellschaftsrelevante, politische Themen sind ein wichtiger Teil der Partnerschaft. Viele unserer Teammitglieder haben sich schon vorher z.B. im Rahmen der UNESCO-AG, des Climate-Action-Programms und vorherigen Dialogprojekten zu Konzepten wie den SDGs engagiert. Durch das EV-Programm konnten wir nun unabhängig von schulischen Vorgaben als dt.-tans. Gruppe eigene Projekte realisieren, was wir unbedingt dazu nutzen wollten, uns im Team mit solchen Fragen auseinanderzusetzen. Die Projektarbeit war für uns alle ungemein bereichernd und wir haben viel für unsere Zukunft dazugelernt. Insbesondere Krisensituationen sollten nicht zum Abbruch solcher Begegnungen führen, sondern Anlass für neue Wege sein. Wir haben ein Produkt erstellt, von dem langfristig beide Schulen profitieren und welches die Partnerschaft immer neu aufleben lässt. So kann der Film an beiden Partnerschulen in den Klassen gezeigt werden, wenn Partnerschaftsprojekte initiiert und besprochen werden. Es freut uns, so den Institutionen, die den Austausch überhaupt ermöglichten, etwas zurückzugeben. Natürlich hat der Film durch Corona ein wenig an Aktualität verloren, gibt aber die grundlegenden Eindrücke des Schullebens sehr gut wieder. Zudem wirkt dieser Rückblick in eine Welt ohne Corona ermutigend und weckt Hoffnung auf eine baldige Besserung der Situation. So kann auch hoffentlich bald der 2. Teil des Projekts umgesetzt werden. Wir werden die Situation beobachten und, sobald möglich, die neue dt.-tans. Projektgruppe mit unseren Erfahrungen unterstützen. Auch auf privater Ebene möchten wir Veränderung bewirken. Wir haben das Gefühl, durch reflektierte Erzählungen und Gespräche den Horizont unserer Freunde/Familie erweitern zu können. Das gegenseitige Kennenlernen und Entmystifizieren der jeweils anderen Kultur ersetzte teils klischeebehaftete Vorstellungen durch die Erkenntnis, dass die Unterschiede oft verschwindend gering sind und enorm viel möglich ist, wenn man sich auf Gemeinsamkeiten konzentriert.

Titelbild

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