Intercultural Relations e.V.

  • Düsseldorf, Deutschland
  • Film / Medien, Globales Lernen, Inklusion
Der Verein engagiert sich im Austausch junger Menschen aus NRW und Namibia. Neben inklusiven SchülerInnenaustauschen führt der Verein Handwerksprojekte durch, in denen HandwerkerInnen beider Länder im Zuge ihrer Ausbildung in Namibia gemeinsam handwerkliche Projekte umsetzen.

Der im Jahr 2020 neugegründete Verein „Intercultural Relations e.V.“ setzt sich heterogen zusammen
aus Mitgliedern, die schon langjährig Projekte in Namibia durchgeführt haben: als SchülerInnen,
StudentInnen, LehrerInnen oder Referenten des Ministeriums für Schule und Bildung NRW. Durch
die langjährige Zusammenarbeit mit namibischen und deutschen Stellen haben die Vereinsmitglieder
ein großes Netzwerk aufgebaut, welches sich im deutsch-namibischen Schulnetzwerk zeigt oder auch
in den vor zwei Jahren gestarteten Handwerksprojekten, bei denen der Verein in enger Abstimmung
mit der Staatskanzlei NRW und Handwerksbetrieben aus dem Münsterland, skate aid www.skate-
aid.org/ sowie namibischen Stellen, wie dem Ministry for Education, Khomas Regional Council,
Vocational Traning Center Windhoek www.wvtc.edu.na/ auf der anderen Seite, zusammenarbeitet.
So kann der Verein inklusive Austausche junger Menschen in beiden Ländern ermöglichen. Die sich
in der Ausbildung befindlichen HandwerkerInnen beider Länder errichten Suppenküchen an Schulen
in Windhoek, um eine Essensausgabe für die SchülerInnen vor Ort sicherzustellen oder unterstützen
das Projekt „Kleine Engel“ https://www.projekt-kleine-engel.de/ in Swakopmund und bauen
Kindergärten in benachteiligten Gebieten aus.
Große Unterstützung erfährt der Verein durch seine Projektpartner, wie dem Verein „das Licht e.V.“
https://www.daslichtev.de/, ein muslimischer Verein aus Münster, oder „Intercultural Relations e.V.
Namibia“. Wichtig ist uns bei unserer Arbeit eine Zusammenarbeit auf Augenhöhe, Projekte werden
gemeinsam geplant und umgesetzt.
Der Verein versteht sich als Brückenbauer und will im Zuge der Aussöhnung zwischen Deutschland
und Namibia sein Engagement in diesen Projekten ausbauen.
Weitere multimediale Projekte des Vereins und Projekte in Indien können auf der Vereinswebsite
eingesehen werden: www.interculturalrelations.de

Einführung

Der Verein engagiert sich im Austausch junger Menschen aus NRW und Namibia. Neben inklusiven SchülerInnenaustauschen führt der Verein Handwerksprojekte durch, in denen HandwerkerInnen beider Länder im Zuge ihrer Ausbildung in Namibia gemeinsam handwerkliche Projekte umsetzen.

Kurzbeschreibung des Projektes

Mit dem Suppenküchenprojekt wollen wir erreichen, dass sich junge Leute aus Namibia und Deutschland begegnen und miteinander Projekte durchführen. Unsere Partner sind Engagement Global, die Handwerkskammer Münster und skate aid. Auf namibischer Seite arbeiten wir mit dem Vocational Training Center Windhoek, der Universität Windhoek und auf ministerieller Ebene, zusammen. Die Krise hat uns gezeigt wie schwierig es ist Dialog und Austausch ohne physische Kontakte aufrecht zu halten.

Der Projektansatz

Die Partnerschaft in diesem sehr jungen Projekt beruht auf den engen Kontakten nach Namibia, die wir auf deutscher und namibischer Seite gemeinsam aus langjährigen SchülerInnenaustauschen entwickelt haben. Unser Ziel war es, jungen Leuten nach und außerhalb der Schule Möglichkeiten des Engagements zu bieten, ebenfalls wollten wir auch neue Zielgruppen mit einbeziehen, nämlich auch junge Auszubildende aus dem Handwerk, das war besonders unseren namibischen Partnern wichtig. Zusammen mit Auszubildenden des Vocational Training Centers Windhoek (VTC) haben wir 2019/2020 das Projekt entwickelt, mit Auszubildenden aus beiden Ländern Bauprojekte im sozialen Bereich nachhaltig umzusetzen. Uns war bereits bekannt, dass viele Schulkinder in den benachteiligten Gegenden von Windhoek keine stabile Essensversorgung haben. Zusammen mit SchulleiterInnen und dem VTC haben wir Engagement Global unseren Plan vorgelegt. Nachdem die erste Förderung gesichert war und einige Freiwillige 2020 aus dem Münsterland bereits nach Namibia gereist sind, um ihre KollegInnen kennenzulernen und den Grundstein für die Suppenküche zu legen, sowie Gebäude in einem Kindergarten in Swakopmund zu renovieren, wurden wir von der Corona-Pandemie überrascht und mussten mit den Baumaßnahmen pausieren. Während dieser Zeit haben wir Videotelefonate zwischen den HandwerkerInnen aus Namibia und Deutschland durchgeführt Die namibischen Auszubildenden mussten bei der Baumaßnahme erstmal alleine weiterarbeiten. Nach einem ersten Kennenlernen in Namibia konnten beide Seiten sehr schnell konstruktiv zusammenarbeiten. In manchen Bereichen hat man unterschiedliche Herangehensweisen wahrnehmen können. Ein deutscher Teilnehmer schildert, die Herangehensweise in Namibia sei eine andere. Man probiere mehr aus und improvisiere. Am Ende komme man genauso gut ans Ziel, auch ohne diese deutsche Genauigkeit. Als zum Beispiel der Keilriemen des Betonmischers riss und wir nicht mehr weiterarbeiten konnten, flocht ein namibischer Auszubildender aus alten Plastiktüten einen neuen Keilriemen und wir konnten weiterarbeiten. Diese spontane Kreativität hat uns beeindruckt. Auf der anderen Seite interessierten sich die namibischen Auszubildenden sehr für unsere Genauigkeit bei den Maurerarbeiten. Gerade das gemeinsame Arbeiten und der daraus entstehende Austausch zur handwerklichen Arbeit hat beiden Seiten viel gebracht und uns zusammengeschweißt. „Es war mir eine Freude hier zusammen zu arbeiten[…] Ich habe es genossen“, schildert eine Handwerkerin aus Namibia. Begleitet haben wir den ersten Einsatz medial durch Videoaufnahmen. Zu dem Projekt haben wir kleine Imagefilme produziert. Die Organisation der Projekte wurde Hand in Hand mit "Intercultural Relations e.V. Namibia" durchgeführt. (siehe Videos und Bilder)

Die Beteiligten

Das Handwerks-Projekt fungiert einerseits als Brückenbauer zwischen den zwei Kulturen, indem junge Menschen aus Namibia und Deutschland für die globalen Unterschiede sensibilisiert werden. Darüber hinaus können sie zusammen an Projekten arbeiten, die die Chancen auf Bildung und Versorgung mit Lebensmitteln von Kindern und Jugendlichen in Namibia, erhöhen. Durch die Begegnung auf Augenhöhe und große Unterstützung durch die lokale Politik, denken wir einen ehrlichen kleinen Beitrag zu leisten, um die Welt ein Stück besser zu machen und uns bei der Umsetzung der SDG´s zu engagieren. Hier seien gerade SDG 17, 2 und 4 genannt. Wir versuchen uns über das Projekt hinaus weiter im Sinne der Einen Welt zu engagieren. Zum Beispiel veranstalten wir Workshops zu den SDG´s an Schulen und Betrieben in Namibia und Deutschland. Gerne möchten wir auch die namibischen Auszubildenden zu handwerklicher Projektarbeit nach Deutschland einladen. Hier sind wir gerade auf der Suche nach Betrieben und Sponsoren. Sehr wichtig ist es uns bei unserer Arbeit auch, die Geschichte des deutschen Kolonialismus in Namibia und hier insbesonders den Völkermord an den Hereros und Namas aufzuarbeiten und mit unseren Projekten einen Beitrag zur Versöhnung zu leisten. Hierzu haben wir Interviews mit den beiden Verhandlungspartnern Ruprecht Polenz und Dr. Zed Nganvirue der tragischerweise an Corona verstorben ist, geführt. Auch eine junge Nachfahrin von Herrn Rukoro konnten wir unsere Fragen stellen. Die entstandenen Videos verbreiten wir auf social media, um möglichst viel Aufmerksamkeit zu generieren: siehe Video Unser Plan für 2022 ist es, im Rahmen des deutsch-namibischen Versöhnungsprozesses ein deutsch – namibisches Jugendbegegnungszentrum in der Nähe von Windhoek aufzubauen, hierzu wollen wir mit unser deutsch-namibischen Handwerkergruppe, schon entsprechende Vorarbeiten durchführen. Unsere Vision ist ein deutsch – namibisches Jugendwerk., ähnlich dem deutsch – französischem oder dem deutsch – polnischen Jugendwerk. Hierbei werden wir von deutscher und namibischer Seite unterstützt. Durch unsere gemeinsame Arbeit haben wir auch unsere gemeinsame Verantwortung für die Zukunft erkannt.

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