Melike Aslan

  • Agro-PME, Yaoundé, Kamerun
    Melike Aslan, Göttingen, Deutschland
  • Platz 7 Award 2019
  • Globales Lernen, Theater, Umwelt
Youth on the World (YOW) – junge Menschen bewegen die Welt ist ein partizipatives Austauschprojekt zwischen Jugendlichen und jungen Erwachsenen in Bremen und Kamerun.

Träger des Projekts ist der gemeinnützige Verein vepik e.V. Das Projekt ist als freie Arbeitsgemeinschaft angebunden an das Hermann-Böse-Gymnasium in Bremen und das Lycée Bilingue in Bafoussam, Kamerun, ist aber offen für Jugendliche aller Schulen und Studierende. YOW existiert seit 2006, eine Projektphase dauert ca. 15 Monate. Die aktuelle Projektphase unter dem Oberthema „Mensch-Natur-Beziehung“ startete im September 2018 und endet voraussichtlich im Januar 2020. Aktuell besteht die Gruppe in Bremen und Kamerun aus insg. etwa 30 Jugendlichen und jungen Erwachsenen im Alter zwischen 17 und 25 Jahren. Ziel des Projekts ist Partizipation und Kooperation von Jugendlichen weltweit, und eine Globalisierung der Verständigung für eine globale Friedensentwicklung. Wir setzen uns ein für ein gleichwertiges und gemeinschaftliches Miteinander mit allem Leben, über Grenzen hinweg.
Wie wollen wir dieses erreichen? Eine Projektphase besteht aus fünf Modulen: Wöchentlichen Arbeitstreffen und Themenworkshops, jeweils in den nationalen Gruppen in Bremen und Kamerun, dem binationalen E-Mailaustausch, Fundraisingaktivitäten, Öffentlichkeitsarbeit und den wechselseitigen Begegnungsreisen. Die Reise der Bremer*innen nach Kamerun (Outgoing) fand Ende Juli 2019 statt. Die Reise der Kameruner*innen nach Bremen (Incoming) ist für Dezember 2019 angestrebt.
Im Rahmen von nationalen und wöchentlichen Arbeitstreffen, und regelmäßigen mehrtägigen Themenworkshops (Partizipation/Gemeinschaft; Natur; Gender u.a.m.) werden selbstgewählte Themen aus Gesellschaft, Kultur und Politik er- und bearbeitet und konstruktive Veränderung der aktuellen Zustände durch neue innovative Lösungen angeregt. Gleichzeitig werden diese und andere Themen von uns Jugendlichen in einem regen binationalen E-Mailaustausch diskutiert, um möglichst viele Perspektiven einzubeziehen.
Sowohl in den Arbeitstreffen wie auch in den Workshops werden mittels kreativer Methoden eigene Potentiale und vernetztes Denken gestärkt. Methoden wie intuitives Schreiben, Theater, Musik, darstellende Kunst ermöglichen ganzheitliches Lernen und die Entwicklung von Lösungsansätzen jenseits bekannter Denk- und Handlungsmuster. Sie ermöglichen außerdem partizipatives Zusammenarbeiten, in dem der individuelle Ausdruck gefördert wird. Jede*r hat Raum, jede*r wird gehört. Die Projektarbeit stellt damit eine wichtige Ergänzung der klassischen Bildungsarbeit in Schule und Universität dar.
Die strikt partizipative Arbeitsweise führt außerdem dazu, dass die Teilnehmenden in alle Bereiche der Projektarbeit miteinbezogen werden und Verantwortung übernehmen. Dies gilt nicht nur für die Gestaltung der Treffen und Workshops, sondern auch für Fundraising und Öffentlichkeitsarbeit. Die Jugendlichen organisieren bspw. Verkaufs- und Infostände auf Wochenmärkten, Flohmärkten und Stadtteilfesten, erstellen Spendenaufrufe und beteiligen sich an der Antragstellung. Alle Beteiligten des Projekts und des Vereins arbeiten ehrenamtlich.
Auch die wechselseitigen Begegnungsreisen werden von den Teilnehmenden gemeinschaftlich vorbereitet. Vor Ort arbeiten wir in Workshops weiter an unserer gemeinsamen Vision einer gleichberechtigten Welt für alle und entwickeln konkrete Schritte für konstruktive Veränderung in beiden Ländern. Zudem wird durch das Erleben der Lebensrealität vor Ort ein erweitertes und tieferes Verständnis für die eigene und jeweils andere Kultur erfahren. Im Fokus steht nach dem ersten Teil der Begegnungsreise, welcher im Juli dieses Jahres stattfand und bei welchem der deutsche Teil der Gruppe für zwei Wochen nach Kamerun reisen durfte, nun die Vorbereitung für die Begegnungsreise der kamerunischen Gruppe nach Bremen, die für den Zeitraum 05.12.2019 bis 20.12.2019 angestrebt ist.

Einführung

Youth on the World (YOW) – junge Menschen bewegen die Welt ist ein partizipatives Austauschprojekt zwischen Jugendlichen und jungen Erwachsenen in Bremen und Kamerun.

Kurzbeschreibung des Projektes

Youth on the World möchte mit einem strikt partizipativen Ansatz, Menschen aus verschieden Kulturen und Hintergründen zusammenführen, um gemeinsam die Vision EINER gerechten Welt zu erarbeiten. Teil dessen ist ein Jährlicher, wechselseitiger Austausch der Gruppen in den verschiedenen Nationen, bei dem Partizipation gelehrt und gelebt wird. Ziel dessen ist das Durchbrechen von Vorurteilen, sowie das Umdenken der Projektmitglieder, durch das Erlernen einer neuen Art des Zusammenlebens.

Der Projektansatz

Partizipation ist unserer Arbeit inhärent und wird von Beginn an eingeübt. Alle Workshops finden in beiden Ländern statt, wir stehen in konstantem E-Mail- Austausch miteinander, diskutieren u.A. über Rassismus, Korruption und Klimawandel, teilen Berichte unserer wöchentlichen Treffen und Aktivitäten. Wir nehmen an Aktionen der Kameruner*innen teil, wie an deren wöchentlichen Radioprogramm (z.B. per MP3). Die Kameruner*innen steuern zu unsereem Blog und Instagram-Account bei. So wird das Bewusstsein für EINE Gruppe gestärkt. Jeder Projektturnus beginnt mit der Visionsarbeit, bei der eine gemeinsame Vision für EINE Welt entwickeln und daraus konkrete Schritte für unsere Arbeit und Alltag. So auch die „Prinzipien" YOWs: Transparente Kommunikation, Runden zu Beginn und Ende von Treffen, wechselnde Aufgabenverteilung, keine feste Redezeit und Konsensprinzip. So fühlt sich , jede*r (mit)verantwortlich. Wir üben uns in ehrlichem, wertschätzendem Feedback und Selbstreflektion. Die Leitung sichert den Rahmen, interveniert, wenn die Regeln eingehalten werden, und unterstützt wenn nötig. Da wir auch öffentliche Aktionen machen (dazu unten) ist die Öffentlichkeit bereits in der Planung berücksichtigt. „From the others, I learned trust because every one spoke so freely and so openly. I learned group spirit and social living. (…) I mostly thought about myself first but with the group and the journey, I mostly saw my self in a group first“ - Fred „Kurz vor dem Rückflug erzählte Cyrille mir wie schwer es für ihn ist er selbst zu sein. Ich habe lange darüber nachgedacht und realisiert, wie viele Freiheiten wir in Deutschland genießen.“ - Melike ,,The topic that really touched me was when I discussed with the Germans about how they are treated in Germany due to their different emigration background."- Cyrille ,,After the two weeks I am less shy , I can take decisions and am more attached to nature" - Kamila

Die Beteiligten

Unsere Vision ist EINE Welt für alle - Diversität als Bereicherung, Gleichwertigkeit und gerechte Verteilung, Gemeinschaft, Solidarität, Liebe, Frieden und Partizipation, mit Mensch UND Natur. SDGs: Partnerschaftlichkeit, Frieden (intern, global), Bildung, Gleichstellung, Naturschutz auf allen Ebenen. Wir bearbeiten alle Aspekte der Nachhaltigkeit vernetzt. Dabei setzen wir uns (aktuelles Oberthema Mensch-Natur-Beziehung) mit der eigentlich vorhandenen wechselseitigen Abhängigkeit auseinander, und entwickeln Strategien für eine nachhaltige Lebensweise. Zentral ist dabei für uns eine Haltungsänderung: Gleichwertigkeit erleben und fühlen, uns für neue Wege öffnen, dass es auch anders geht und wir nachhaltige Veränderung für alles Leben bewirken können: Durch Vorleben, es anders-machen, miteinander reden und (politisch) Einfordern. Caro: Die Ignoranz und Unkenntnis davon, dass das eigene Denken und Handeln weitreichende Folgen hat, ist ein großes Hindernis, dem wir durch die gemeinsame, partizipative Arbeit vor Ort und binational, entgegenwirken. Durch Öffentlichkeitsarbeit z.B. Martkstände, Solikonzert, Interviews mit Passanten, Radiosendung mit Zuhörerbeteiligung, Gespräche mit Politiker*innen, Sticker, Flyer, Weltparlament erreichen wir viele Menschen, und veröffentlichen auf Blog,Instagram, via Newsletter und Homepage sowie Zeitungen. Bita: (…) sehr prägend für mich: als wir uns im Dorf die Plantagen angesehen haben. Das hat meine Augen geöffnet und gezeigt, dass ich mehr auch auf solche Dinge achten soll und was mit meiner Nahrung geschieht. Cyrille: My next steps for change now is to really be the change. It means concretely to life all the values of love, tolerance in my daily life. And for sure continue with project activities like flyers to really sensitize my community. Kamila: I want my surroundings and the others to know change starts by us, we have the capacity and we can. I thought about flyers and sensitization everywhere we go.

Titelbild

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