"Die Welt durch andere Augen sehen."
Interkulturelle Begegnungsreise auf Basis der Kontroverse über Vorurteile und Disriminierung.
Im März 2019 hatten wir, zehn Schüler*innen der Arbeitsgruppe Tansania des Gymnasium Lappersdorf, die Möglichkeit unsere Partnerschule in Kisangara zu besuchen. Mit unseren tansanischen Freund*innen behandelten wir das Thema „Vorurteile und Diskriminierung“.
Durch zahlreiche Aktivitäten erschlossen wir uns unterschiedliche Formen der Diskriminierung. Schon vor dem Austausch informierten sich jeweils eine tansanische und eine deutsche Kleingruppe über eine Art der Diskriminierung. Diese Kleingruppen tauschten sich dann bei der Begegnungsreise über ihre Themen aus. Dabei entstanden nicht selten auch nach den Workshops noch Diskussionen über die dort besprochenen Themen. Wir behandelten das Thema „Vorurteile und Diskriminierung“ aber nicht nur theoretisch. In den kreativen Workshops reorganisierten wir diese kontroverse Thematik auch auf künstlerische Art. Der „Photographie-Workshop“ erstellte eine Photocollage, die eine Geschichte von jemandem erzählt, der trotz anfänglicher Abneigung in eine Gruppe integriert wird. Die zweite Gruppe schrieb einen Song darüber, dass der erste Eindruck eines Menschen meist falsch ist und durch Vorurteile manipuliert wird. Der „Kunst-Workshop“ verschönerte einen Wasserspeicher mit einem Wandbild, dass den schwierigen, aber sich lohnenden Weg zur Gleichberechtigung aufzeigt. Abgesehen davon wurde unser Austausch durch einen interaktiven Vortrag der NGO AJISO (Action for Justice in Society) bereichert, die uns über Frauenrechte in Tansania informierten. Eng mit der Thematik von Frauenrechten und Gleichberechtigung verbunden waren auch unsere Ausflüge zu einem Massai-Markt und zu der am Meer liegenden Hafenstadt Bagamoyo. Bagamoyo war in der kolonialistischen Zeit Hauptstadt von Deutsch-Ostafrika und es gibt dort viele Relikte aus dieser Zeit zu erkunden.
Die überaus informativen Workshops haben uns dazu verholfen auf dieser unvergesslichen Reise unseren Horizont zu erweitern und die Welt durch andere Augen zu sehen. Dabei ermöglichte der interkulturelle Dialog auch den tansanischen Austauschschüler*innen die zuvor genannten Themen aus unterschiedlichen Perspektiven wahrzunehmen.
2020 soll der Gegenbesuch unserer tansanischen Partner*innen stattfinden und wir wünschen uns diesen ebenso gastfreundlich gegenübertreten zu können und ihnen eine aufschlussreiche Reise zu ermöglichen.
Einführung
"Die Welt durch andere Augen sehen."
Interkulturelle Begegnungsreise auf Basis der Kontroverse über Vorurteile und Disriminierung.
Kurzbeschreibung des Projektes
WIR wollen uns anfänglich kurz vorstellen. WIR sind die "Tansania AG" des Gymnasium Lappersdorf und wir organisieren Begegnungsreisen mit unserer Partnerschule in Tansania gemeinsam mit den dortigen Schüler*innen. UNS ist es wichtig, dass junge Menschen "die Welt durch andere Augen sehen" können und sich mit aktuellen sozialen und politischen Themen auseinandersetzen.
Der Projektansatz
Unsere Partnerschaft zeichnet sich durch Interaktion und Kommunikation über wichtige nationenübergreifende Themen auf sozialer Ebene aus. Das Thema des diesjährigen Austauschs war „Vorurteile und Diskriminierung“(Ablauf siehe Profil). Im Jahr 2020 ist ein Gegenbesuch der tansanischen Schüler geplant.
Was nehmen wir mit? Der erste Aspekt ist eher negativ behaftet, es ist aber essenziell, dass er erkannt wird. Uns ist nämlich klargeworden, dass jeder Mensch Vorurteile hat. Wir stellten aber auch fest, wie schnell solche Vorurteile verschwinden. Wir waren deshalb mit unseren tansanischen Freund*innen einer Meinung, dass es wichtig ist, dass noch viel mehr interkulturelle Begegnungen auf dieser Welt stattfinden, damit die Menschen verstehen, wie unbegründet ihre Vorurteile sind. Außerdem verstehen wir jetzt, was es ausmacht, solche Themen von anderen Blickwinkeln zu sehen. Man kann vieles nicht in seiner kompletten Tragweite erfassen, wenn man nur seine eigene Meinung in die Debatte einbezieht. Die wichtigste Erkenntnis aus diesem Austausch war jedoch: Alle sind gleich! Aussagen wie diese scheinen sehr allgemein, aber nach derartigen gemeinsamen Erlebnissen wurde uns klar was eine solche Floskel bedeutet. Es ist komplett egal, welche Sprache jemand spricht, welche Hautfarbe er besitzt, aus welchem Land er kommt oder wer seine Eltern sind. Es kommt rein auf die Person selbst an, ob eine gute Freundschaft zwischen einem selbst und dieser Person entsteht.
Bei diesem Austausch fanden wir es schade, dass wir die tansanischen Schüler*innen manchmal durch Kommunikationsschwierigkeiten nicht komplett in die Planung einbeziehen können. Dies gestalten wir bei der jetzigen Planung des Gegenbesuchs anders. Jeder Vorschlag der in der tansanischen oder deutschen Gruppe aufkommt, wird über eine WhatsApp-Gruppe mit der jeweils anderen Gruppe diskutiert. Wir besprachen auch beim diesjährigen Austausch selbst, welche Themen wir beim Gegenbesuch gerne behandeln würden.
Die Beteiligten
A boy and a girl just looked at each other for a short moment,
immediately thougts and pictures came up
into their minds,
creating negative impressions.
...
Surprised but at distance they started a conversation,
while talking the time goes by so fast.
After creating a connection both recognized,
that their pictures and thougts
were absolutely wrong
and they learned to stop judging people
by their looks.
Dieser Ausschnitt des Liedtextes unseres eigens geschriebenen Liedes spiegelt sehr gut wider, was wir uns für die Zukunft wünschen. Jeder sollte einen Schritt aus seiner Komfortzone wagen und andere Personen kennenlernen. Nur dadurch werden Vorurteile abgebaut und Menschen unterschiedlicher Herkunft werden sich besser verstehen. Unser Ziel ist es, dass in Zukunft keine Person auf dieser Welt mehr auf individueller, gesellschaftlicher oder institutioneller Ebene diskriminiert wird. Wir wissen, dass wir nur einen kleinen Schritt in die richtige Richtung machen können. Aber selbst dieser ist für uns sehr wichtig. So vermitteln wir bei passenden Gelegenheiten Interessenten unsere Vorstellungen über die Zukunft der Partnerschaft und die Errungenschaften und Erfahrungen unserer Reise. Wir wollen unsere Mitmenschen nicht nur zum Nachdenken anregen, sondern auch dazu animieren selbst solche Erfahrungen zu machen. Auch wenn es recht wenig mit unserem Projekt zu tun hat, möchten wir hier noch anführen, dass wir nach der Reise aufgrund von ökologischen Aspekten unseren Alltag umdisponierten, da wir die unmittelbaren Folgen unseres Handelns besser erkennen können.
Abgesehen davon, dass wir beim Gegenbesuch die tansanischen Schüler*innen noch besser in die Planung einbeziehen wollen, streben wir auch danach, auch noch während des Gegenbesuchs möglichst viele Menschen über unser Projekt zu informieren. Uns würde es freuen, wenn viele Konversationen zwischen unseren Gästen und anderen Mitschülern, die nicht aktiv in der „Tansania AG“ tätig sind, entstehen.
Titelbild
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