Youth Voices

  • Münster, Deutschland
  • Platz 12 Award 2021
  • Film / Medien, Gesundheit
Die Initiative setzt sich aus jungen Menschen, die sich für die Eine Welt begeistern, zusammen. Wir produzieren Videos zu entwicklungspolitischen Projekten mit Fokus auf den globalen Süden. Von Imagefilmen bis kleinen Reportagen arbeiten wir mit jungen Leuten aus allen Teilen der Welt zusammen.

Unsere Initiative setzt sich zusammen aus jungen Leuten aus Münster, die sich über einen inklusiven UNESCO-Austausch nach Namibia kennengelernt haben und mit ihren eindrucksvollen Erfahrungen hinsichtlich der Berührung mit neuen Kulturen und Menschen schnell eine Begeisterung teilten. Seither engagieren wir uns in transkulturellen Projekten und versuchen durch Freundschaften und Dialog Differenzen über politische Grenzen hinweg, beiseite zu legen. Für uns stellte sich das Medium Film als ein sehr umfassendes Werkzeug heraus, um einerseits persönliche Geschichten einzufangen aber auch selbst bestimmte politische und gesellschaftliche Themen aufzuarbeiten. Auf unserem YouTube-Kanal „SWEP-social world encounters politics“ sind diese zu finden.

Einführung

Die Initiative setzt sich aus jungen Menschen, die sich für die Eine Welt begeistern, zusammen. Wir produzieren Videos zu entwicklungspolitischen Projekten mit Fokus auf den globalen Süden. Von Imagefilmen bis kleinen Reportagen arbeiten wir mit jungen Leuten aus allen Teilen der Welt zusammen.

Kurzbeschreibung des Projektes

Das Projekt "youth voices: corona impact worldwide" ist zu Beginn der Pandemie entstanden. Für uns ist es wichtig zu sehen, wie andere Jugendliche mit dieser herausfordernden Situation umgehen. Wir wollen den jungen Menschen mit unseren Videos eine Stimme verleihen und zeigen, dass mehr für die jungen Menschen weltweit getan werden sollte. Unter anderem haben wir mit kulturweit zusammen gearbeitet. Unterstützt wurden wir auch durch M. Müntefering (MdB), Staatsministerin im Auswärtigen Amt.

Der Projektansatz

Das Projekt beruht auf der aktiven Teilnahme junger Leute aus verschiedenen Teilen der Welt. Über soziale Netzwerke oder den virtuellen co-working space der kulturweit-Alumni haben wir Aufrufe gestartet. Das Projekt hat sich dann schneeballartig verbreitet. Wir haben darauf geachtet, dass Jugendliche aus möglichst allen Teilen der Welt und mit den unterschiedlichsten Hintergründen, zu Wort kommen. Seien es PoC oder auch Personen der LGBTQI-Community; wir haben z.B. versucht von Trinity aus Wuhan, VR China, die mit Rassismus zu kämpfen hat, seitdem das Virus in Wuhan ausgebrochen ist, oder über Andre aus Kenia, der mit seinen Verwandten nie da gewesene Ängste während des Lockdowns durchlebt hat, allen ein Sprachrohr zu bieten, ihnen auf Augenhöhe zu begegnen und einen passenden Rahmen in dem Projekt zu geben. Unsere Interviewfragen wurden teilweise sehr unterschiedlich interpretiert aber alle sehr persönlich, emotional und ehrlich beantwortet. Wir haben gelernt, wie wichtig es für viele Jugendlichen ist, dass jemand sich für ihre Schicksale interessiert. Gerade Katie aus New York hat sich extra in einem Telefonat bei uns bedankt, dass wir uns für ihre Geschichte interessieren. Wir waren auch erstaunt darüber, dass die Jugendlichen uns direkt ihre persönlichen Gefühle anvertraut haben, da wir für die meisten doch Fremde waren. Darüber hinaus haben wir die Erfahrung gemacht, dass die Beiträge, die in der Muttersprache gemacht wurden, einen etwas emotionaleren Charakter hatten. Den Beitrag von Trinity aus Wuhan haben wir mit viel Spannung erwartet. Er war deshalb besonders spannend, weil wir nicht wissen konnten, ob sie die Möglichkeit hatte uns ihre eigene Meinung mitzuteilen, oder eine regierungsfreundliche, um sich vor möglichen Gefahren zu schützen. Der Umgang mit ihren Aussagen hat auch bei uns im Team unterschiedliche Ansichten hervorgerufen. Wir haben uns entschieden Aussagen, die nicht der anerkannten wissenschaftsbasierten Meinung zugrunde lagen, kenntlich zu machen. Leider ist es uns nicht möglich gewesen mit ihr ein offenes Gespräch führen zu können. Das hat uns nochmal deutlich gezeigt, welch hohes und wichtiges Gut die Meinungsfreiheit ist und dass man sie mit allen Mitteln verteidigen muss. Die Arbeit in dem Projekt haben wir aufgeteilt. Jeder sollte bei allen Schritten gleichberechtigt mitarbeiten und Ideen einbringen. Vor allem die Ausarbeitung der Interviewfragen war ein interessanter Prozess. Beim Erstellen der Untertitel, haben wir nach sprachlichen Kenntnissen die Arbeit eingeteilt.

Die Beteiligten

Wir planen unser Projekt mit den TeilnehmerInnen nun nochmal durchzuführen, um Veränderungen der Lebenssituationen der Jugendlichen über die letzten 12-18 Monate aufzuzeigen. Wir erhoffen uns mit dem Projekt mehr Aufmerksamkeit für Jugendliche, und gerade auch kleine Randgruppen unter ihnen zu erreichen. Die Politik sollte in allen Teilen der Welt mehr auf die zukünftigen Generationen achten. Sie werden auch nach vielen Monaten Pandemie weitestgehend außen vorgelassen. Beispielhaft sei genannt, dass Schulen und Universitäten schließen, aber Betriebe kein Homeoffice anbieten müssen. Das ist in unseren Augen ein großer Fehler im Hinblick auf die Entwicklung von jungen Menschen. Wir hoffen, dass durch unsere Videos die jungen Menschen sich etwas Gehör verschaffen können und Ungleichheiten, das Recht auf Bildung und Gleichberechtigung bezüglich der jungen Generationen mehr Aufmerksamkeit bekommen. Die Jugend ist eine Zeit, in der soziale Emanzipation erlernt wird und grundlegende Erfahrungen für die Persönlichkeitsentwicklung, sowie im Bereich der Bildung gemacht werden. Daher brauchen junge Menschen ein stabiles Umfeld, Kontakt zu Gleichaltrigen und gute Bildung. In Pandemiezeiten steht es gerade um die Bildung noch um einiges schlechter als in Prä-Pandemiezeiten. Damit steht das Projekt auch direkt in Zusammenhang mit SDG 4, 5, 10 und 16. Die Videos haben wir so barrierefrei wie möglich erstellt. So sind immer deutsche und englische Untertitel vorhanden. Durch das Interesse von Frau Michelle Müntefering an unserem Projekt und der Verbreitung in ihren sozialen Profilen, hoffen wir einerseits mehr Leute erreicht zu haben, besonders auch einen Input im Bereich Kultur beim Auswärtigen Amt, gegeben zu haben. Darüber hinaus haben wir Rückmeldung bekommen, dass die Videos im Sprachunterricht an Hochschulen eingebaut und behandelt wurden. Wir sehen uns mit dem Projekt als Change Agents, die unter Jugendlichen und Erwachsenen ein kollektives Bewusstsein für die Anliegen junger Menschen schaffen. In Pandemiezeiten und darüber hinaus.

Titelbild