Mosambikgruppe der Sportschule Potsdam

  • Escola Secundária da Matola, Matola, Mosambik
    Mosambikgruppe der Sportschule Potsdam, Potsdam, Deutschland
  • Platz 3 Award 2017
  • Globales Lernen
Globalisierung/ Aufbauhilfe

Einführung

Globalisierung/ Aufbauhilfe

Projektansatz

Sport ist neben Musik und Kunst DAS verbindende Element der jungen Leute beider Länder. Sowohl die Senegal-AG des TRG als auch der Deutschclub in Kaolack haben festgestellt, dass das Freizeitangebot in Senegal / aber auch in Dtl. sehr "fußballlastig" ist und dass Mädchen im Grunde genommen wenig "Spielräume" haben. Die Projektgruppe (mehrheitlich aus Mädchen bestehend) wollte daran etwas ändern und gemeinsam die Sportart Tennis (damals v.a. wegen Angelique Kerber omnipräsent) entdecken. Tennis setzt gemeinsames Lernen voraus, fördert (non-)verbale Kommunikation und ist sehr aktivierend. Das im Mai 2015 begonnene Projekt "Junior Lehrer" (ältere Schüler helfen jüngeren Schülern) war hier von zentraler Bedeutung. Einige Junior-Lehrer sind im Deutschclub und wollten Tennis gerne in ihr Angebot aufnehmen. Ihr Wunsch bestand darin, ein kleines Trainingsprogramm zu entwickeln, bei dem Kinder aus dem Viertel in wenigen Stunden Tennis lernen und anwenden können. Die TRG-Schüler fanden diese Idee klasse und waren sofort dafür, ein solches Lernprogramm für die Integration von z.B. Geflüchteten am TRG / in Osterode zu nutzen. Der Mehrgewinn ist für beide Seiten erheblich: Senegalesen und Deutsche blicken über den Tellerrand, sie werden zu Teamern / Vorbildern für andere, gestalten ihr Umfeld, setzen sich mit der Rolle der Frau hier wie dort aktiv auseinander und werden im Nachgang an die Reise in der Schule zu Multiplikatoren / Brückenbauern. Tennis soll also interkulturelles Lernen zwischen den TN anregen, ein Arbeiten auf Augenhöhe ermöglichen und die Teilhabe von Mädchen vorantreiben. Zudem soll die Integration Benachteiligter hier wie dort spielend (im Wortsinn gemeint) erreicht werden. Faktencheck: 18 Schüler haben an der Begegnungsreise vom 14.-27.08.2017 einen deutsch-senegalesischen Tennispass entwickelt Lediglich 4 Schläger, 10 Bälle und 1 Seil werden benötigt: Der Tennispass ist nahezu überall spielbar! 45 Kinder aus Kaolack und 39 aus Osterode haben bis heute (Stand: 20.11.2017) in Betreuung der 18 Junior-Lehrer den Tennispass absolviert 1000 Absolventen erhofft sich die Projektgruppe, geplant ist eine Fotocollage "Tennis verbindet" Auswahl an Schülerreaktionen: "Ich habe so viel gelernt in dieser Zeit: über die Deutschen, über mich, über die Welt. Das werde ich nie vergessen!" (Schüler aus Kaolack, 16 Jahre) "Wir sind zu einer großen Familie geworden. Ohne Abschied gibt es kein Wiedersehen und darauf freue ich mich jetzt schon mit ganzem Herzen." (Schülerin aus Osterode, 17 Jahre) "Wer die Jugend erreicht, erreicht viel. Wir haben sehr viel erreicht und Botschafter für eine friedliche Welt zusammengeführt. Brücken werden zwischen Menschen gebaut." (Lehrer aus Kaolack)

Erleben, Verstehen Bewerten und Handeln bezogen auf eine nachhaltige Entwicklung in Deutschland und im jeweiligen Partnerland

Bezug zur Agenda 2030: Im Grunde sind zwei Kernziele der SDGs federführend für dieses Projekt: Zunächst goal 5 - gender equality: Der Schwerpunkt liegt ganz bewusst auf der Förderung der Mädchenpartizipation, die sowohl in Senegal als auch hier in bestimmten Domänen (z.B. Schulfreizeit) noch nicht zufriedenstellend ist. Zudem sollen auch Benachteiligte (in Senegal: Straßenkinder, in Deutschland: Flüchtlinge sowie Jgdl., die keine Mittel haben, um in einen Sportverein einzutreten) über den Sport in die Gesellschaft integriert und in ihrer Persönlichkeitsbildung gestärkt werden. Darüber hinaus steht gaol 4 - quality education im Zentrum: Die Junior-Lehrer aus Kaolack möchten ihren Landsleuten Bildung und Sport ermöglichen, zumal letzteres wieder Konzentrationsfähigkeit, Ausgeglichensein und Zufriedenheit fördert. Mit anderen Worten: Sport befreit Körper und Seele, schafft Glücksmomente und bietet die Basis für diverse weitere Lernprozesse. Die dt.-senegal. Projektteilnehmer haben sich während der Begegnung zu "Tennis-Teamern" entwickelt, ein eigenes Zertifikat entwickelt und Lehrvideos aufgenommen. Seit September sind sie als "Tennispass-Moderatoren" aktiv und ermöglichen anderen die sportliche Erfahrung. Aus Lehrersicht gesprochen: Man kann sich zwischen Schüler A und Schüler B nicht mehr wünschen, als dass A unb B sich begegnen, ein Projekt gemeinsam entwickeln und dies hinterher in ihrem jeweiligen Umfeld multiplizieren. Aus "ich du" ist ein WIR geworden, chapeau an die Akteure! Das mulitplikatorische Potenzial der dt. und senegal. Teilnehmer ist immens: Die Junior-Lehrer aus aus Kaolack werden den Tennispass in ihre allwöchentliche Nachhilfemaßnahme integrieren, eine Vernetzung mit den Sportlehrern anstreben sowie andere Junior Lehrer an ihrer Schule zur Partizipation aufrufen. Im Pausenangebot werden sie vor allem Mädchen (sowohl aus der Schule als auch von der Straße) zur Teilhabe animieren, mit einer NGO aus Kaolack zusammenarbeiten, die sich bewusst für die Rechte von Frau einsetzt. In Osterode soll der Tennispass in das schuleigene Übergangskonzept für den 5. Jahrgang aufgenommen, auf einer Fachkonferenz Sport vorgeführt und regelmäßig in Kooperation mit dem Verein "Willkommen in Osterode" durchgeführt werden. Grundsätzlich reifen die jungen "Trainer" durch diese Aufgabe, der Mehrwert für die persönliche Entwicklung ist nicht hoch genug einzuschätzen. Neben der Weitergabe an Erfahrungen an ihr schulisches und außerschulisches Umfeld ist auch zu betonen, dass die Gruppe sich über die Erfahrungen mit dem selbst entwickelten "Spielkonzept" nach wie vor austauscht (via Mail, WhatsApp) und Rückschlüsse bzw. Veränderungen (z.B. andere Bälle, mehr Zeit, eine 4. Kategorie nach Bronze) vornimmt. Das Projektergebnis wird als kleiner Film multipliziert, ggf. entsteht auch eine Kooperation mit dem Nds. Tennisverband (NTV) oder gar Deutschen Tennis Bund (DTB). Diese Tennisbegegnung hat die deutschen SchülerInnen und ihre senegal. Gäste erfahren lassen, dass sie sich trotz kultureller und sprachlicher Unterschiede sehr gut verständigen, voneinander lernen und Zukunftsperspektiven entwickeln können. Das Leben in den Familien war geprägt durch die Freude daran, etwas gemeinsam zu erleben. Der sportliche Bereich des Tennis hat diese Erfahrungen, diesen Lernbereich sehr gut untermauert. Lernen und Spaß waren in gleicher Weise beteiligt. Gender equality, hier die Mädchenpartizipation, gelang ohne weiteres Eingreifen. Die Mädchen waren sehr aktiv in der Spielbeteiligung und in der Erarbeitung eines Spiel- und Trainingspasses. Sie haben das Entwickelte schließlich selbst erprobt mit Vertretern der Schule und Vereine. So haben sich von Beginn an Teilaspekte von gender-education erfüllt: Sie haben ausprobiert, anderen ihre Übungen zu vermitteln, also gemeinsam das getestet, was sie seit nunmehr 2 Monaten erfolgreich in Kaolack bzw. Osterode als "Tennis-Teamer" leisten. Die Projektgruppe hat in der Kürze der Zeit einen Videoclip geschnitten, der sowohl Einblick in die die inhaltliche Arbeit als auch in die zwischenmenschlichen Erlebnisse gewährt. Dieser ist innerhalb einer Woche HIER einsehbar.

Einführung

Globalisierung/ Aufbauhilfe

Titelbild