„scenes of Migration – Life Report globalen Fremdenhasses“

Am 2. und 3. Juli 2018 durften wir in Berlin das großartige Theaterstück “scenes of migration – Life Report globalen Fremdenhasses” zeigen. Das Stück wird von einer mehrfach ausgezeichneten 20-köpfigen Theatergruppe der Eersterivier Secondary School aus der Nähe von Kapstadt und des Carl-Orff-Gymnasiums aus Unterschleißheim gespielt.

Basierend auf Interviews mit geflüchteten Menschen in Südafrika und Deutschland zeigt es Parallelen der beiden Länder auf, die beide für Asylsuchende aus Krisengebieten zum Einwanderungsland geworden sind. Verbindende und unterscheidende Aspekte wurden dabei herausgearbeitet und so entstand zwischen den Jugendlichen eine Völkerverständigung der besonderen Art.

Eine wunderbare Partnerschaft, welche einen großen Wert auf Begegnung auf Augenhöhe, Einfühlung in die Perspektive der*des Anderen, Überwindung von Unterschieden durch gemeinsames Agieren, Reflexion der eigenen Situation und eigener Vorurteile, besonders aber auf Toleranz und das Erkennen von globalen Zusammenhängen legt.

Die Jugendliche spielten drei Vorstellungen, welche an drei Orten stattfanden, die verschiedener nicht hätten sein können. Diese Herausforderung wurde von den Akteur*innen jedoch fantastisch und mit einem großartigen Selbstverständnis gemeistert.

Der 2. Juli begann früh im Jugendkulturzentrum “Die Arche” in Hohenschönhausen. Die Schauspieler*innen aus Kapstadt und Unterschleißheim warteten schon aufgeregt auf ihren Positionen um ihr Theaterstück bei bestem Wetter auf einer Wiesen-”Bühne” präsentieren zu können. Die Aufführung lief hervorragend. Bei der anschließenden Nachbesprechung hatten die Zuschauer*innen die Möglichkeit Lob und Kritik auszusprechen, aber auch Fragen zu stellen. Im Anschluss daran wurde der Workshop „Schule. Macht. Gesellschaft – eine Einladung zum Nachdenken“ von Nenad Čupić angeboten, aus welchem die Teilnehmer*innen noch etwas Input in die Sommerferien mitnehmen konnten.

Für die Schauspieler*innen ging es nun zum Alexanderplatz. Aufgrund der aktuellen Meldungen aus den Parteien rund um das Thema deutsche Asylpolitik sowie im Licht der Beschlüsse auf dem EU Gipfel verlagerten wir eine Vorstellung des Theaterstückes „Scenes of Migration“ aus dem Kunsthaus 360° in Hohenschönhausen raus auf die Straße, genauer gesagt zur Weltzeituhr auf dem Alexanderplatz. Diese Aufführung war eine politische Demonstration für Migration und Migrationsrechte, denn Migrationsrechte sind Menschenrechte und der Kampf für diese Rechte hat eine öffentliche Bühne verdient. Die dazugehörige Pressemitteilung befindet sich hier.

Nach diesen interessanten Erlebnissen hatte die Theatergruppe noch Zeit sich in Berlin umzuschauen, da es für den Großteil der erste Aufenthalt hier war.

Die dritte Vorstellung fand einen Tag später, also am dritten Juli im Sisyphos in Berlin-Rummelsburg statt. Im Publikum waren Schüer*innen aus der Umgebung des Spielortes. Bei wunderbarem Wetter spielte die Theatergruppe eine fantastische Vorstellung und begeisterte das Publikum. Anschließend gab es für die Zuschauer*innen wieder die Möglichkeit an einem Nachgespräch teilzunehmen.

Nach einem stärkenden Mittagessen konnten die Besucher*innen an dem Workshop „Spiel als Partnerschaft“ von Corinna Graubaum teilnehmen, bei welchem sie sich zu Partnerschaftsprojekten austauschen und auch reinschnuppern konnten, da auch die Theatergruppe selbst daran teilnahm.

Wir danken der fantastischen Theatergruppe, allen anwesenden Schüler*innen und Lehrer*innen, Corinna Graubaum und Nenad Cupic, dem Jugendkulturzentrum “Die Arche”, dem Sisyphos und dem bridge-it! Team für diese beiden tollen Tage!