Nambia AG AEO

  • Hage G. Geingob High School, Windhoek, Namibia
    Nambia AG AEO, Berlin, Deutschland
  • 10 Award 2020
  • Gesundheit, Globales Lernen, Umwelt, Ernährung
Die Namibia AG www.aeo.de und die Partnerschule Hage Geingob in Windhoek arbeiten gemeinsam an entwicklungspolitischen Themen, bei denen die Vergangenheit des Kolonialismus Ausgangspunkt ist zum Verständnis heute andauernder Probleme in Namibia sowie der Verständigung und Zusammenarbeit der Länder.

Die Namibia AG des Albert Einstein Gymnasiums in Berlin Neukölln pflegt seit mehr als 10 Jahren einen intensiven Austausch mit der Hage Geingob High School in Katutura. In Begegnungsreisen haben sich SchülerInnen beider Schulen kennengelernt und sind zum Teil nach Jahren noch im Kontakt.

Auch im aktuellen Vorbereitungszyklus auf eine solche Begegnungsreise arbeiten wir mit unseren Partnern in Windhoek an einem gemeinsamen globalen Thema: Food for Future. Uns interessiert, wie man sich in unterschiedlichen Gegenden und Klimaten der Welt nachhaltig ernähren kann, um möglichst ressourcensparend und umweltschonend Landwirtschaft zu betreiben und die gesamte Bevölkerung mit ausreichend gesundem Essen zu versorgen. Begonnen haben wir mit Themen zur Welternährung und Lebensmittelverteilung in großen Ballungszentren, danach ging es um Essensverschwendung, um die tatsächliche Qualität von Bioprodukten, und schließlich um die realen Kosten, die vor allem pflanzliche und tierische Produkte verursachen. Die Gruppe hat errechnet, was ein Familieneinkauf demnach eigentlich kosten müsste, wenn die Folgen für die Umwelt mitbezahlt würden. Nun setzen wir unsere Arbeit fort, indem wir Essensgewohnheiten und Anstrengungen zur Nachhaltigkeit zwischen Deutschland und Namibia abgleichen und daraus weitere Fragestellungen in Bezug auf Verteilung und Herstellung von Lebensmitteln in den jeweiligen Ländern sammeln.

Abgesehen von dem globalen Thema Food for future setzt sich unsere Namibia AG vorbereitend auf die Begegnung mit Themen zu Namibia auseinander, insbesondere natürlich mit der Kolonialzeit und dem Völkermord an den Herero und Nama. Neben einer breiten Recherche und Quellenauswertung haben die SchülerInnen in einer Gedankenreise versucht, sich der Perspektive der heutigen Generation in Namibia in Bezug auf Deutschland anzunähern. Danach haben sie sich mehr mit der deutschen Sicht beschäftigt und Interviews auf der Straße durchgeführt. Bestätigt hat sich, dass wenige Menschen in Deutschland ausreichend informiert und sensibilisiert sind. Daraus resultierte bei der SchülerInnen der Wunsch, eine Bearbeitung des Themas im schulischen Rahmenplan zu erwirken. Mit diesem Anliegen hat sich die Gruppe in einem offenen Brief an die Bildungsministerin Karliczek gewandt.

Neben der Überbrückung der kulturellen und vergangenheitsbedingten Hürden, muss nun in den kommenden Monaten auch die Verschiedenheit der Hautfarbe zum Thema werden. Obwohl unsere multiethnisch geprägten SchülerInnen Anderen sehr offen und vorurteilsfrei gegenübertreten, spielt dieses Thema für Namibianer eine Rolle, aufgrund der Zeit der Apartheid und der immer noch daraus resultierenden Folgen.

Zu beiden Themenkomplexen, Kolonialzeit und Apartheid, haben unsere Partner aus Windhoek bereits viele Texte und Präsentationen verfasst und uns online zur Verfügung gestellt, was uns auch enorm die Arbeit erleichtert, weil sich die SchülerInnen in einer einfachen Sprache direkt an unsere Gruppe richten.

Einführung

Die Namibia AG www.aeo.de und die Partnerschule Hage Geingob in Windhoek arbeiten gemeinsam an entwicklungspolitischen Themen, bei denen die Vergangenheit des Kolonialismus Ausgangspunkt ist zum Verständnis heute andauernder Probleme in Namibia sowie der Verständigung und Zusammenarbeit der Länder.

Kurzbeschreibung des Projektes

Unser Projekt handelt von Ernährungssicherheit in Pandemie und Klimawandelzeiten. Durch gemeinsame Erfahrungen vertiefen wir mit unseren Partnern in Namibia globale Ernährungsaspekte von der Herstellung der Lebensmittel über die Landwirtschaft bis zum letzten Verbraucher. Dabei hinterfragen wir kritisch den Umgang mit Lebensmitteln und die Umweltkosten der Ernährung. Wir versuchen somit ein Signal für mehr Eigenverantwortung für unsere Kaufentscheidungen in unserer unmittelbare Umgebung zu geben

Der Projektansatz

Die Themen werden zuerst in unseren regelmässigen Treffen besprochen. Die Themen waren am Anfang vor allem mit dem deutschen Kolonialismus in Afrika, Apartheid und allgemeiner Volkskultur verbunden. Wir versuchen ziel- und produktorientiert zu arbeiten, damit die Aufgabe nicht in einer bloßen Recherche und Informationaufnahme landet. In diesem Sinne werden auch die Methoden (Fragebogen, Interwiews, Präsentationen, Theaterstücke u.s.w.) gewählt. Mit unseren Partner*innen in Namibia kommunizieren wir hauptsächlich über E-Mail, Videokonferenzen und unserem gemeinsamem Kurs im Lernraum Berlin. Über diese Kommunikationswege werden auch die Theme ausgewählt bzw. sich darüber ausgetauscht. Da durch die Krise der eigentlich geplante Besuch ausgefallen ist, haben wir uns noch intensiver mit unserem Thema "globale Ernährung" beschäftigt und dadurch ein klaren Überblick über die Projektsziele erschafft. Wir tauschen uns gegenseitig über die Gemeinsamkeiten und die Unterschiedlichkeiten unserer jeweiligen Kultur und Ernährung aus. Für uns alle war es eine große Erfahrung einen so engen Kontakt aufbauen zu können, da wir sonst als Schüler nicht erlebt hätten. Außerdem haben wir viele neue Erkenntnisse sammeln können und viel Neues gelernt. (Englisch=Antwort von unseren Partnern*innen in Namibia) The learners in the partnership are sharing knowledge and information in a unique way. The learners in Germany are educating their peers in Namibia in a vast majority of things, including culture, globalization, history, economy and social aspects. All this enhance the partnership through collaboration. The plans for the future is for the partnership to grow in order for future generation to benefit and also prosper. The decisions are made through a democratic transparent process. All learners in the partnership give contributions in the meetings, if there is no conclusion reached, then learners would vote on the decision to be taken.

Die Beteiligten

Durch unser Projekt gelangen wir zu neuen Informationen und versuchen alle unser Umfeld und unsere Bekannte und Freunde, sensibler für die behandelten Themen zu machen. Im schulischen Umfeld versuchen wir so viel wie möglich Aktivitäten durchzuführen um die Menschen aufzuklären. Im letzten Jahr konnten wir viele erfolgreich durchführen, z.B ein Basar mit Recyclingsmaterial, namibische Märchen wurden nachgespielt und wir haben ein Mottolied geschrieben. So oft wie möglich haben wir externe Kooperationspartner eingeladen, die uns etwas über Namibias Entwicklungspolitik und nachhaltige Ernährung erzählen konnten. Unsere AG- Leiterinnen haben eine gegenseitig bereichernde Kooperation mit dem ethnologischen Museum eingeleitet, die leider durch die Coronakrise nicht stattgefunden hat. Trotzdem konnten wir dadurch Beziehungen aufbauen, die wir gerne bald mit unseren Schulpartner weitertragen würden. Uns ist es wichtig, dass wir die Informationen die wir bekommen auch an unser Umfeld weiterleiten, denn man kann nie auslernen. Auch haben wir einen offenen Brief an die Bundesbilungsministerin Frau Karliczek geschrieben, da die Deutsche Kolonialgeschichte nicht groß im Unterricht thematisiert wird und wir dies ändern wollen. Wir engagieren uns auch in unserer Schule und versuchen diese nachhaltiger zu gestalten. Obwohl durch die Coronakrise mehrere Ideen leider nicht konkretisiert werden konnten, versuchen wir alles mit positivem Blick in die Zukunft zu schauen, mit der Hoffnung nächstes Jahr unseren Austausch stattfinden lassen zu können. Selbst wenn dieser nicht stattfinden könnte, werden wir alle unglaubliche viele unterschiedliche Erlebnisse erlebt haben, was auch ein schöner Gewinn ist. Opportunities includes cultural integration, networking, educational exchange, learning, exchange of ideas and building relationships. We are learning a lot and hoping to spread our enthusiasm about this great opportunity outside the school, in our families and in our surrounding.

Titelbild