Partner*innen über Grenzen

  • Bremen, Deutschland
  • Platz 1 Award 2017
    Platz 7 Award 2019
  • Film / Medien, Globales Lernen, Musik, Theater, Umwelt
Partner*innen über Grenzen ermöglicht Begegnungen zwischen jungen Menschen aus afrikanischen Ländern und Deutschland. Dies können individuelle Begegnungen vor Ort (in Deutschland bzw. einem unserer afrikanischen Partner*innen), Begegnungsreisen oder Freiwilligendienste sein.

Wir thematisieren globale Ungerechtigkeiten, Diskriminierungen, Privilegien, Nachhaltigkeitsziele, etc.. Bei unseren Begegnungen werden dazu gemeinsam Filme, Fotos, Theaterstücke und/oder Musik produziert. Die Teilnehmenden vollziehen einen Perspektivenwechsel, Vorurteile und Stereotypen werden abgebaut, eine rassismuskritische Perspektive wird eingenommen, das eigene Handeln reflektiert, die Ambiguitätstoleranz und die Medienkompetenz gestärkt.

Einführung

Partner*innen über Grenzen ermöglicht Begegnungen zwischen jungen Menschen aus afrikanischen Ländern und Deutschland. Dies können individuelle Begegnungen vor Ort (in Deutschland bzw. einem unserer afrikanischen Partner*innen), Begegnungsreisen oder Freiwilligendienste sein.

Projektansatz

Um ein gleichberechtigtes Teilen von Wissen zu ermöglichen, arbeiten wir während der Begegnung  in Kleingruppen, die sowohl Geschlechter- als auch Ländergemischt sind. Das sieht konkret so aus: Bei unserer Begegnung im Sommer diesen Jahres in Kenia arbeiteten wir zum Thema „Menschenrechte“. Die Gruppen beider Länder haben sich im Vorhinein getroffen, um zu selbst gesetzten Schwerpunkten sich dem Thema zu nähern und eine Basis zu schaffen. Angekommen in Nairobi wurden die „Länderergebnisse“ präsentiert. Diese Vorbereitung war ein wichtiger Bestandteil, auf welchen aufgebaut wurde. Nach einem Brainstorming in der gesamten Gruppe haben sich Kleingruppen gebildet, die sich gemeinsam entschlossen haben ein bestimmtes Thema weiter zu untersuchen. Über die restliche Zeit sind Diskussionen entstanden, auch über die Gruppen hinweg. Es sind Ergebnisse entstanden, die als Filme und ein Theaterstück veranschaulicht wurden. So haben wir das Thematische mit unserem kreativen Potenzialen verbunden. Denn sowohl die Organisation aus Kenia, wie auch die aus Deutschland arbeiten mit digitalen Medien und spezialisieren sich sogar auf Filme machen. Die Ergebnisse haben wir in einem „Outdoorcinema“ Verwandten, Freunden und Mitteilnehmer*innen in Kenia gezeigt. (Hier gibt es einige dieser Filme zu sehen.) All diese Prozesse passieren auf einer Ebene, bei der wir alle Beteiligten zu Wort kommen lassen und alle Meinungen hören bevor wir abstimmen, was der nächste Schritt ist. Wir legen sehr viel Wert darauf, dass die Gruppen sowohl Geschlechtergemischt sind, als auch Teilnehmer*innen aus beiden Ländern haben. So wird dafür gesorgt, dass alle Perspektiven gesehen werden und keine Menschengruppe für eine andere spricht. Neben dem allgemeinen Ziel Wissen auszutauschen, gibt es zahlreiche individuelle Erlebnisse und Erfahrungen die gemacht werden, wie zum Beispiel das Verstehen von Standpunkten und, dass du nicht mit allem einverstanden sein musst, es aber immer darum geht andere Menschen und ihre Meinungen zu respektieren. Als direkte Verbesserung, ist aus einer Diskussion, der Gedanke entstanden, dass bei einem gemeinsamen Projekt viel mehr das gemeinsame Miteinander steht, als dass jede*r für sich arbeitet. Damit soll das Produkt als ein verbindendes Glied gesehen werden, das uns zusammenbringt und das wir gemeinsam schaffen und verändern können. So kann sich jede*r einbringen und das voneinander Lernen wird zur Grundlage. Wir wachsen in einem System auf, in dem Vorurteile reproduziert werden. Um die bestehenden Strukturen und Hierarchien zu durchbrechen, werden bei den Begegnungen Afrika- und Europabilder hinterfragt. So entstehen eigene Bilder von realen Lebenswelten der jeweiligen Partner*innen. Es wird gelernt, gemeinsam eine neue Welt und Art des Lebens zu entwerfen, für diese einzustehen und sich mit Menschen zu solidarisieren. Vorurteile werden abgebaut, indem Menschen einander kennenlernen und miteinander sprechen, anstatt übereinander zu reden. Wir Jugendlichen lernen uns mit Gruppen von Menschen zu solidarisieren, deren Stimmen zu wenig gehört werden, und wir lernen für uns selber zu sprechen. Als Individuen lernen wir ganz individuell, daher wollen wir im folgenden einzelne Personen zu Wort kommen lassen. Lilith: Ich habe gelernt, besser zu kommunizieren auch wenn man manche Wörter nicht kennt. Außerdem ist mir klar geworden, wie wichtig Wasser eigentlich ist, und dass wir es als selbstverständlich ansehen, unendlich davon zur Verfügung zu haben. Unter anderem hat mir das Projekt geholfen, mit Vorurteilen umzugehen, mich davon zu lösen und selbst Erfahrungen zu machen. Es hat mir geholfen besser mit anderen Meinungen umzugehen, sich darüber auszutauschen und die Dinge aus anderen Blickwinkeln zu betrachten. Wambo: It helps one to understand and know how to interact with different individual and also learn that you don't have to agree with whatever the other is doing you just have to respect it. It also helps in reducing stereotypes of the countries involved. Hale: Wir müssen anfangen diese Welt als eine Welt zu sehen und unsere Verantwortung in ihr. Als junge Menschen liegt es an uns, eine Zukunft zu gestalten, die lebenswert für Alle ist. Das heißt zusammenkommen und Unterschiede wahrnehmen und versuchen Hierarchien abzubauen. Menschen begegnen um zu gestalten.

Erleben, Verstehen Bewerten und Handeln bezogen auf eine nachhaltige Entwicklung in Deutschland und im jeweiligen Partnerland

Zunächst einmal versuchen wir, unser Erlebtes an viele Menschen möglichst reflektiert weiterzugeben. Dabei gibt es z.B. an unserer ehemalige Schule und unserer Partnerschulen eine out of the box Werkstatt, bei der wir als Multiplikator*innen versuchen politisches Denken an jüngere Jugendliche heran zu tragen. (Ein Jugendlicher von uns ist zur Zeit in Kenia, eine Alumni des Austauschs 2013/14 kommt wird ab März ein Jahr ein Bundesfreiwilligendienst bei Partner über Grenzen e.V. machen.) Auch in unserem direkten Umfeld, können wir z.B. am Esstisch in unserer Familie oder Abends mit den Freunden Vorurteile aufdecken und Gespräche führen, bei denen wir hinterfragen und uns bekannte Zusammenhänge erklären. Denn bei unserer Begegnungsreise im Sommer, waren Themen wie kapitalistische Verhältnisse und wie sie unsere Lebenswelten beeinflussen sehr präsent. Wir haben vor Ort auch Verhältnisse sehen dürfen, die uns schockiert haben. Mit unseren kenianischen Freund*innen haben wir das Erlebte besprochen und sind so sehr schnell auf ein globales Problem gestoßen, in dem wir alle eine Rolle spielen, aber vor allem Länder und Menschen aus dem globalen Norden. Auch, dass die Verhältnisse immer noch aus postkolonialen Hierarchien hervorgehen war Gesprächsthema und hat und Zusammenhänge aufgedeckt. Auch rückblickend wird uns immer wieder klar, welche Eigenschaften von Ländern im globalen Norden die Verhältnisse aufrechterhalten, die zu Ungerechtigkeit in dieser Welt führen, darunter auch in Kenia. So fangen wir Jugendlichen an diese Welt als eine Welt zu begreifen, alle Zusammenhänge die damit einhergehen und unsere Verantwortung bei alledem. Ein weiterer - vielleicht kleinerer – Lerneffekt für viele von uns deutschen Jugendlichen ist, den Bezug zu Dingen wieder zu erlangen. Das Projekt hat allen Beteiligten ein offeneres Handeln mit fremden Personen beigebracht. Im Alltag die Dinge aus verschiedenen Perspektiven zu betrachten und so verschiedene Blickwinkel zu verstehen. So ist es einfacher fremde Meinungen zu verstehen und ihnen gegenüber offen zu sein, oder mit ihn umzugehen. Im letzten Austausch waren in den Kleingruppen viele verschiedene Themen der SDGs vertreten (No poverty, good health and well-being, quality education, gender equality, clean water). Ob wir es beabsichtigen oder nicht, sind diese Themen immer mit im Gespräch. Beim der nächsten Begegnung beziehen wir uns aber direkt auf eines der SDGs. Die gesamte Gruppe wird, natürlich in kleinen Untergruppen, zu „reduced inequalites“ arbeiten. Unsere Visionen sind groß. Natürlich ist uns klar, dass wir nicht mit der nächsten Begegnung die Welt zu einem gerechten Ort machen können, aber wir versuchen zu verstehen, warum sie ungerecht ist, und wo wir ganz konkret ansetzen können. Die nächsten Schritte, die wir uns vorgenommen haben, sind eine Rückbegegnung in Bremen im Sommer 2018, und eine Partnerschaft darüber hinaus, das heißt ein Fortbestand von Jugendbegegnungen um immer mehr Leuten die Möglichkeit zu bieten diese Erfahrungen zu machen und zu lernen was es heißt, in einer Welt wie dieser zu leben. Geplant ist auch ein Videoprojekt zwischen MYFF und PüG ohne eine Jugendbegegnung. All das soll eine nachhaltige Partnerschaftlichkeit unterstützen. Bei vielen dieser Dinge sprechen wir auch für unsere kenianischen Freund*innen. Die Kommunikation ist nicht immer einfach auf so eine weite Entfernung, daher haben wir nur zwei direkte Nachrichten aus Kenia. Mohammed: The project offers the opportunity to let us understand the different culture of the different nations and try to copy what we find favorable and dismiss what’s not and in the process respect everyone and accept them the way they are without trying to change them or the way they see our culture and perspective. Max: Personally am so grateful to have been in the exchange program in the 2017.. - I would talk about human rights but that would be too obvious... What changed in me is how I started looking at sexuality, I wasn't so supportive of gaysm and lesbianism but after the exchange I started seeing them as human and not their label and I got to appreciate them and love them...until it reached a point where I want to do a film about gaysm the positive side of it...

Einführung

Partner*innen über Grenzen ermöglicht Begegnungen zwischen jungen Menschen aus afrikanischen Ländern und Deutschland. Dies können individuelle Begegnungen vor Ort (in Deutschland bzw. einem unserer afrikanischen Partner*innen), Begegnungsreisen oder Freiwilligendienste sein.

Titelbild

Einführung

Partner*innen über Grenzen ermöglicht Begegnungen zwischen jungen Menschen aus afrikanischen Ländern und Deutschland. Dies können individuelle Begegnungen vor Ort (in Deutschland bzw. einem unserer afrikanischen Partner*innen), Begegnungsreisen oder Freiwilligendienste sein.

Kurzbeschreibung des Projektes

Out of the box'19 ist ein kenianisch-deutsches Begegnungsprogramm von 10 kenianischen und 10 deutschen Jugendlichen plus 2 Leitungspersonen aus jedem Land. Gemeinsam verbrachten wir 3 Wochen in Kenia und arbeiteten dort zum Thema "No Poverty / End Capitalism". Dieser Austausch möchte bewirken, dass verschiedene Kulturen sich auf Augenhöhe begegnen, um zu globaler Gerechtigkeit zu arbeiten und somit ihren Horizont zu erweitern, sowie über die globalen Auswirkungen ihres Handelns nachzudenken.

Der Projektansatz

Das Projekt ist sehr partizipativ Aufgebaut. Wir legen gemeinsam fest, wie oft wir uns in der Vorbereitungs- und Nachbereitungsphase treffen, worüber wir wie lange sprechen, in welchem Rahmen... Das Programm planen wir gemeinsam. Sowohl in der kenianischen als auch in der deutschen Gruppe gab es zwei Teamer*innen. Sie sind 2-4 Jahre älter als die meisten anderen Teilnehmenden und haben schon einmal an einer Begegnung zwischen MYFF und PüG teilgenommen. Die Teamer*innen haben viele gruppendynamische Prozesse und inhaltliche Diskussionen angeleitet. Zu Beginn der Begegnung haben wir uns gegenseitig vorgestellt, was wir in den jeweiligen Ländergruppen zum Thema "No Poverty" erarbeitet haben. Es kamen Expert*innen von der UN und aus den Slums zu uns. Da die kenianischen TN in den Slums wohnen, konnten wir einiges von ihnen lernen. Durch ein Rollenspiel erfuhren wir gemeinsam welche Auswirkungen der Kolonialismus und welche Rolle die Weltbank auf die Weltwirtschaft haben. Dies führte dazu, dass wir unseren Thementitel erweiterten in "No Poverty / No Capitalism". In der zweiten Woche haben wir die Medien ausgesucht, mit denen wir in Kleingruppen arbeiten wollten. Wir entschieden uns für Fotografie, Musik und Film. Das Wissen um die Nutzung der Medien war unterschiedlich, aber seitens der Ländergruppen ausgeglichen. Die einzelnen Expert*innen aus der Gruppe gaben den Anderen einen Workshop. Jeden Abend hielten wir Gruppentreffen ab, in denen organisatorische und emotionale Dinge besprochen werden konnten. Diese wurden abwechselnd in den Landesgruppen und der großen Gruppe abgehalten. Besonders in den Ländergruppen konnten Stereotypen und Vorurteile reflektiert werden. Zusätzlich wurden vier sogenannte „safe spaces“ abgehalten, in denen geschlechtsgetrennt über von der Gruppe gewünschte Themen gesprochen und diskutiert wurde. Hier ging es um Geschlechterrollen, wie man den/die andere anspricht, "Kultur" und "Tradition"...

Die Beteiligten

In Hinblick auf die Zukunft freuen wir uns auf die Wiederbegegnung in Deutschland und hoffen, dass diese verwirklicht werden kann. In 2020 soll diese stattfinden, zusätzlich sollen noch jeweils 10 Jugendliche dazukommen, die 2021 ihre Rückbegegnung erleben werden. Für die Zukunft des Projektes wünschen wir uns, dass dieses weiter wächst, denn im Moment ist dieses nicht sehr bekannt. Out of the box ist ein Projekt, das die Weltanschauung verändern kann und das Denken auf globaler Ebene erweitert. Nach unserem Austausch haben wir viel mit unserer Familie und Freund*innen über unsere Erlebnisse geredet. Durch den Perspektivwechsel bekamen wir eine andere Wahrnehmung in Bezug auf Globalisierung, Kapitalismus sowie das Verständnis von Armut und Reichtum im globalen Norden und Süden. Uns ist bewusster geworden, inwiefern verschiedene Handlungen im Alltag globale Auswirkungen haben und versuchen nachhaltiger zu handeln. Dieser Austausch bedeutet uns sehr viel, da wir durch diesen neue Freunde gefunden haben und eben diese unvergesslichen Erfahrungen und Erinnerungen sammeln durften. Hier aus der Sicht eines kenianischen Teilnehmers: „In our project, we not only create awareness concerning the present global challenges but also we come up with solutions in line with the SDGs for our world society. I have been able to learn on how to be a good leader, how to communicate and comprehend people from other cultures. Throughout the exchange, I learn on basic qualities such as working within a designated timeframe and delivering the best." -Moses Ochieng Oduor

Titelbild

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